Was ist herbert wehner?

Herbert Wehner war ein deutscher Politiker, der von 1945 bis 1983 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) war. Er gilt als eine der prägendsten Figuren der deutschen Nachkriegspolitik.

Geboren wurde Wehner am 11. Juli 1906 in Dresden. In den 1920er Jahren trat er der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) bei und arbeitete als Funktionär der Gewerkschaftsbewegung. Allerdings ging er 1937 ins Exil nach Moskau, wo er unter anderem als Journalist für die Exil-Zeitung "Deutsche Volkszeitung" arbeitete.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte Wehner 1946 nach Deutschland zurück und wurde erneut Mitglied der Sozialdemokratischen Partei. In den folgenden Jahren stieg er innerhalb der Partei schnell auf und wurde 1952 zum Mitglied des Bundestages gewählt. Dort übernahm er mehrere wichtige Posten, darunter das Amt des Parlamentarischen Geschäftsführers und später des Fraktionsvorsitzenden der SPD.

Wehner war bekannt für seinen pragmatischen und machtbewussten Politikstil. Er galt als harter Verhandler und Stratege, der in der Lage war, Kompromisse zu finden und Koalitionen zu schmieden. Unter seiner Führung entwickelte sich die SPD zu einer modernen Volkspartei.

In den 1960er Jahren spielte Wehner eine wichtige Rolle bei der Zusammenarbeit zwischen SPD und CDU/CSU, die zur Bildung der Großen Koalition unter Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger führte. Wehner selbst war von 1966 bis 1969 Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen in der Regierung dieser Großen Koalition.

Nach dem Rücktritt von Willy Brandt wurde Wehner 1974 zum Fraktionsvorsitzenden der SPD gewählt und übte dieses Amt bis 1983 aus. In dieser Zeit setzte er sich besonders für die Ostpolitik der Bundesregierung ein und unterstützte den Prozess der Verständigung mit der DDR und anderen osteuropäischen Staaten.

Herbert Wehner verstarb am 19. Januar 1990 in Bonn. Er hinterließ ein bedeutendes politisches Erbe und wird als einer der einflussreichsten Politiker der Nachkriegszeit in Deutschland angesehen.